Vom Weingarten in den Keller: Wie unsere Trauben zu Wein werden
- stefanoesterreiche
- 17. Sept.
- 2 Min. Lesezeit
Die Weinlese ist in vollem Gange – Tag für Tag füllt sich unser Weingut mit dem Duft frischer Trauben, die Maschinen laufen, und überall herrscht konzentrierte Betriebsamkeit. Es geht stetig voran, aber ohne Eile. Denn anders als in den letzten Jahren reift heuer nicht alles gleichzeitig. Der Sommer war stellenweise kühler, was bedeutet: Die Reben lassen sich Zeit – und wir auch. Eine schöne Gelegenheit, euch noch intensiver mitzunehmen und euch mehr Einblicke zu geben.

In diesem dritten Teil unserer Lese-Serie werfen wir gemeinsam einen Blick in den Keller – dorthin, wo aus Trauben Wein wird. Mit viel Erfahrung, Fingerspitzengefühl und moderner Technik.
Ankunft im Weingut: Frische zählt
Die Souvignier Gris, Sauvignon Blanc, Muskat Ottonel, Rosé, Chardonnay, Donauriesling und Grüner Veltliner haben wir bereits gelesen – und Robert bringt mit der Lesemaschine laufend frische Partien aus dem Weingarten. Erwin wartet schon mit dem Traktor, um die Trauben direkt ins Weingut zu bringen. Dort übernimmt Stefan – und es heißt: schnell sein! Denn die Frische der Trauben ist entscheidend für Aroma und Qualität.
Schonende Verarbeitung: Qualität vor Quantität
Im Weingut angekommen, werden die Trauben gewogen und kontrolliert. Je nach Rebsorte und gewünschtem Weinstil werden sie direkt gepresst oder für kurze Zeit auf der Maische belassen. Unsere Presse läuft fast täglich – selbstverständlich gründlich gereinigt und kontrolliert.

Auch unsere Jüngsten helfen fleißig mit – besonders gerne beim Waschen der Presse oder beim Verkosten des frischen Traubensafts. (Und: Bald gibt’s wieder roten Traubensaft – wir wissen, viele haben ihn schon vermisst!)
Gärung: Wo der Zauber beginnt
Der Most wird in Edelstahltanks gefüllt, wo er temperaturgesteuert vergärt. Die Gärung ist der Moment, in dem Zucker zu Alkohol wird – und mit ihm beginnt die eigentliche Weinwerdung. Weißweine vergären bei niedrigeren Temperaturen, um Frische und Frucht zu erhalten, während Rotweine etwas mehr Wärme bekommen, um Struktur und Tiefe zu entwickeln.
Erfahrung, Gefühl und tägliche Kontrolle
Technik ist gut – aber ohne Gespür geht nichts. Stefan kontrolliert täglich den Gärverlauf, misst Zucker- und Temperaturwerte und verlässt sich auch auf seine sensorische Erfahrung. Jede Traube, jede Lage, jeder Jahrgang ist anders – genau das macht diese Arbeit so spannend.
Regional, nachhaltig, durchdacht – auch im Keller
Unsere Philosophie hört im Weingarten nicht auf: Wir arbeiten energieeffizient, nutzen regionale Ressourcen – wie Holzfässer aus dem Wienerwald für die Reifung, oder den eigenen Strom vom Dach – und vermeiden unnötige Eingriffe. Selbst die Trester (die ausgepressten Schalen und Kerne) bringen wir zurück in den Weingarten – als natürlichen Dünger. So schließt sich der Kreislauf.

Wir sind gespannt, wie sich die Weine dieses Jahr entwickeln – und freuen uns darauf, euch bald vom ersten Jungwein berichten zu können. Bleibt dran – im nächsten Teil unserer Weinlese-Reihe erzählen wir mehr über das spannende „erste Kosten“.
Euer Stefan









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